Die letzten Tage in Kolumbien und das neue Abenteuer in Ecuador
- Jane
- 27. Mai 2018
- 6 Min. Lesezeit
Und so sind wir wieder zurück in Cali, bereits zum dritten mal. Wir sind sehr gerne hier, die Menschen sind alle super nett und hilfsbereit, das Hostel ist super familiär und man hat immer viel Spaß, man kann Salsa tanzen und eigentlich jeden Abend ausgehen.
Eigentlich wollten wir hier nur 3 Tage bleiben, aber wie ihr uns kennt haben sich alle Pläne wieder geändert.
Die knapp 2 Wochen in Cali gingen für mich recht langsam vorbei. Ich konnte ja leider nicht so viel anstellen und so waren wir shoppen, bei einem traditionellen Tanzevent und ab und zu ein wenig feiern.


Außerdem hat Lisa mit von einer Fruit Tour verschiedene Früchte mitgenommen, die wir dann probiert haben. Mit Caroline zusammen haben wir auch öfter mal Karten gespielt und waren zusammen in einem kleinen Cafe, wo ein Kinosaal aufgebaut wurde und haben dort den deutschen Film "Das weiße Band" geguckt. Schon verrückt mitten in Kolumbien ein deutschen Film zu gucken!


Ein Nachmittag haben wir auch mit Laura verbracht und waren zusammen shoppen und haben Chelado (Eis) gegessen. Das war super gut, aber die vielen Wespen haben uns das ganze ein wenig kaputt gemacht.

Am 12.05. ging es dann aber weiter in die weiße Stadt Popayan.
Nach einer 4 stündigen Busfahrt in Richtung Süden kamen wir dann Abends an.
Dort haben wir ein günstiges Apartment bezogen. Die Räume waren gerade neu renoviert und es war günstiger als ein Dorm im Hostel - wir hatten wirklich super Glück! Der Besitzer hat uns dann noch einen kleinen Supermarkt gezeigt, wo wir dann Nudeln und Soße kaufen konnten. Beim Kochen durften wir dann feststellen, dass wir nur eine Minipfanne hatten und daher gestaltete sich das kochen etwas schwierig.
Den nächsten Tag konnte ich ausschlafen und Lisa war bei einer Walking-Tour durch Popayan. Mittags waren wir mit drei anderen Deutschen was essen (es hat nur 5.000 COP was umgerechnet 1,50 € sind - wir durften uns dafür 7 Sachen aussuchen und haben nicht mal aufessen können, weil es so viel war) und waren nachmittags noch Smoothis trinken und sind durch die Stadt geschlendert.
Am 14.05. haben wir dann auf Jennifer (eine Freundin aus Cali) gewartet, weil wir zusammen zu den Hot Springs wollten. Um diese zu erreichen, sind wir eine Stunde Bus gefahren und dann noch ein Stück den Berg hoch mit dem Motorrad. Das war für mich wirklich ein Abendteuer, da mein Fahrer zwischendurch das Motorrad getauscht hat und die anderen so vorgefahren sind. Auf dem Weg hat es dann angefangen zu regnen und der so schon kaputte Weg wurde immer rutschiger. Wir haben durch die Steinbrocken zwei Mal die Kette verloren und sind mehrmals fast ausgerutscht, da er immer die schlimmsten Löcher mitgenommen hat.
Oben angekommen durften wir dann bei bleibleibenden Regen den Hügel runterlaufen und dort war einfach nur Wiese und kein Weg. Natürlich bin ich dann mit meinem kaputten Fuß auch noch umgeknickt.

Die heißen Quellen waren dann aber wirklich schön und so konnten wir drei Stunden lang im heißen Wasser entspannen. In der selbstgebauten Sauna aus einer Plastikfolie konnten wir dann mit frisch gepflückten Eukalyptus abschalten. Leider hat es die ganze Zeit geregnet.
Zurück ging es dann wieder mit Motorrad und Bus. Wir haben super doll gefroren und waren so nass, dass unsere Sachen erste Tage später wieder richtig trocken waren.


Am nächsten Morgen ging es dann super früh aus dem Bett, da wir den Bus um 7 Uhr nach Ipiales erwischen wollten. Ipiales liegt genau an der Grenze zu Ecuador und ist somit Ziel von jedem, der über die Grenze möchte. Pünktlich dort angekommen fuhr der Bus natürlich erst um 8 Uhr los. Der Mann neben mir hatte ein lebendiges Huhn zwischen den Füßen, was sich sichtlich nicht ganz so wohl gefühlt hat. So verstrichen mal wieder 8,5 Stunden beim Bus fahren. Die Busse in Kolumbien sind aber der Hammer und so ist es halb so schlimm! Die ganze Landschaft macht jede Fahrt unvergesslich, wenn man an den wunderschönen Landschaften, Bergen, Pässen und Täler vorbei kommt. Daran werde ich mich nie sattsehen können.
In Ipiales sind wir dann zu der berühmten Kirche Santuario Las Lajas, die über einem Fluss liegt, gefahren. Die Kirche liegt einige Stufen weiter unten und ist so etwas versteckt von der Stadt. Der Weg runter war mit dem Fuß gar nicht mal so einfach. Überraschung war, dass die Kirche mit bunten Lichtern beleuchtet und wirklich den Aufwand wert war. Auch der danebenliegende Wasserfall war schön anzugucken. Gerne hätte ich die Kirche auch mal ohne Beleuchtung gesehen, da sie echt schön ist.



Später waren wir nur noch schnell einkaufen und haben so gefroren, dass wir mit langen Klamotten ins Bett geklettert sind.
Früh morgens klingelte dann wieder der Wecker und wir sind mit dem Taxi zur Grenze gefahren. Um 7 Uhr angekommen standen schon viele Menschen dort (die Schlange dauerte etwa 3 Stunden) und es hat mal wieder geregnet. Mit der Hilfe von drei Leuten aus Israel wurden wir an der Schlange vorbei gelassen und hatten dann nach insgesamt einer halben Stunden unseren Stempel. Das ganze war natürlich nicht kostenlos und so mussten wir dem Mann der uns vor geholt hat, 8 Dollar pro Person zahlen - das war es uns aber wert nicht so lange im Regen zu warten. Durch die Krücke durfte ich in die kürzere Schlange und war so ganz fix durch. Der Grenzübergang war dann recht einfach. Wir mussten über die Brück nach Ecuador laufen und schon waren wir dort.


Nun mussten wir uns dort einen Einreisestempel besorgen. Die Schlage dort ging einmal um das ganze Gebäude herum und muss Stunden gedauert haben.
Wollen wir da wirklich anstehen!? Natürlich nicht und so habe ich vorne einfach mal gefragt ob wir nicht evtl. vor dürften und tada ich wurde mit der Krücke reingelassen. Manchmal muss man sein Vorteile bzw Nachteile ja auch ausnutzen :p
Lisa durfte dann nach mir rein und so waren wir auch hier schnell fertig und konnten zum Busbahnhof fahren. Wir haben von Anderen gehört, dass sie für den Grenzübergang 8-14 Stunden brauchten, also haben wir echt Glück gehabt.

Mit dem Bus ging es dann weiter über Ibarra nach Otavalo. Nach 3-4 Stunden haben wir dann unser Zimmer bezogen. Am nächsten Morgen sind auf den größten Outdor Markt Südamerikas und gleichzeitig den größten Indo-Markt der Welt gegangen. Die farbenfrohen Stände boten von Pullovern, Hosen, Taschen, Gemälden, Schmuck bis Instrumenten alles an. Es war total spannend und wir haben auch ein Paar Kleinigkeiten für uns ergattern können.




Nachmittags mussten wir beide dann mal wieder unsere Backpacks neu sortieren und so verging der Tag ganz schnell.
Am nächsten Tag sind wir nochmal über den Markt gegangen und wir haben sogar von einem Standbesitzer 2 Portmonees geschenkt bekommen.
Danach haben wir noch Zeit auf dem Fruchtmarkt verbracht, waren den "besten Apfelkuchen Südamerikas" essen und haben uns noch ein Teil der Stadt angeguckt, die außer den Märkten nicht wirklich besonders ist.


Heute (am 20.05.) ging es dann für uns weiter nach Quito. Nach 2 Stunden Bus fahren sind wir dann auch schon angekommen. Mit dem Taxi ging es zum Hostel. Wir haben uns wirklich nicht leicht getan mit der Wahl des Fahrers, da hier echt oft Menschen entführt werden. Heil angekommen hatten wir wie immer Hunger und haben uns erstmal ein leckeres Mittagessen gegönnt.
Den Nachmittag verbringen wir mit planen, die Blogeinträge und Bücher schreiben und später noch was einkaufen - also wirklich kein spannender Tag.

Nochmal zurück zu Kolumbien:
Kolumbien stand ja nie auf meiner Liste und ist mir auch nie durch den Kopf geschwirrt und so war es noch viel überraschender, wie schön das Land ist. In den ungefähr 7,5 Wochen haben wir einfach so viele super nette Menschen kennengelernt, waren von der tollen Landschaft erschlagen worden, haben Freundschaften geschlossen und super viel Spaß gehabt. Ein Highlight war natürlich auch der spontane Flug nach San Andres, der Tauchkurs und kitesurfen zu lernen. Die Insel hat uns super verzaubert und wir haben auch hier Freundschaften fürs Leben geschlossen. Vielleicht haben solche Momente dieses Land auch so besonders für mich gemacht.
Auch die Zeit auf dem Festland und die meiste Zeit in Cali haben uns ein kleines zu Hause gegeben und wir fühlten uns richtig heimisch.
Klar wissen wir, dass Kolumbien ein "gefährliches" Land ist, aber davon haben wir überhaupt nichts mitbekommen. Die vielen Polizisten und Soldaten geben einem ab und zu ein mulmiges Gefühl, aber wir haben uns nie unsicher gefühlt.
Die letzten Tage vielen uns dann doch ein wenig schwer, da wir viel Tschüss sagen mussten und ein bisschen Kummer hatten das Land zu verlassen. Klar war für uns, dass es nicht der letzte Besuch in Kolumbien ist, da wir nur einen Bruchteil des tollen Landes gesehen haben und auch noch weiter gereist wären, aber unsere Reise soll nun langsam weiter gehen und daher wird das irgendwann mal wieder ein tolles Abenteuer werden.

Wir lieben Kolumbien!!!
Habe es auch tatsächlich mal geschafft, die Seite "Fotos" zu aktualisieren. In letzter Zeit waren wir viel mit Handgepäck unterwegs und haben daher weder Laptops noch unsere Reisetagebücher mitgehabt und probieren beides momentan ein wenig aufzuarbeiten.
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